10.11. - Die 3 schönsten Sachen der Welt

Vortrag über 3 verschiedene Arten Sex zu erleben
von Christopher Gottwald (Sexological Bodyworker & Somatic Sex Educator)

Ausgehend von David Schnarchs Idee über die „Dimensionen des inneren Erlebens“ beim Sex („Die Psychlogie sexueller Leidenschaft“), habe ich in meinem Privatleben und meiner Arbeit als Sexological Bodyworker geforscht und diese drei Formen entdeckt: „Fantasiesex“, „Spürsex“ und „Verbundenheitssex“. Selten kommt eine dieser Arten in seiner absolut reinen Form vor. Meist erleben wir Mischformen, doch dieses Konstrukt ist hilfreich, um sich über die eigene Sexualität klarer zu werden und zu verstehen, warum wir manchmal so getrieben sind von der Lust oder warum es manchmal äußerst schwierig ist mit anderen im Bett „zusammen zu kommen“.

1. Fantasiesex: Der Fantasiesex lebt hauptsächlich von meinen inneren Bildern, aus denen ich Erregung ziehe. Sicher kennst du das: du denkst an eine aufregende Stellung, eine prickelnde Situation oder einen ganz bestimmen Typen Mensch und schon schießt die Energie in den Unterleib. Oft ist das Aussehen der anderen Person sehr entscheidend, denn sie sollte meinem inneren Bild möglichst ähnlich sein. Rollenspiele, Machtgelüste oder Fetische gehören zu diesem Bereich, die Pornoindustrie lebt davon und unser unterbewusstes „Erotisches Kernthema“ bestimmt, wie die Fantasien aussehen. Und dieses ist oft nicht so, wie wir es gerne hätten.

2. Spürsex: Beim Spürsex geht es, wie der Name schon sagt, ums reine Spüren: eine*r liegt da, schließt die Augen, lässt sich berühren und taucht in die eigene Welt ab. Hier ist es nicht so wichtig, wer das tut, sie*er muss es nur besonders „gut“ machen: die erogenen Zonen treffen, den richtigen Druck erwischen, überraschende Wechsel vollziehen oder immer gleichbleibend streicheln. Bei der Tantramassage oder beim Sexological Bodywork geht es genau darum: Erregung aus der Berührung zu ziehen. Es sind nur die Sinne wichtig, Fantasien bleiben draußen. Selbst beim Geschlechtsakt können sich beide auf sich selbst und das reine Spüren konzentrieren.

3. Verbundenheitssex: Beim Verbundenheitssex sehen wir uns in die Augen, atmen miteinander, spüren vielleicht gemeinsame Energien und nehmen sehr genau wahr, was passiert. Es geht dabei genau um diesen Menschen und Verschmelzung ist das Ziel. Erregung und Orgasmen sind eher zweitrangig und wenn, dann passieren sie spontan, fast zufällig. Slow Sex ist Verbundenheitssex in seiner reinsten Form.

Es ist schade, dass wir immer wieder denken, dass wir mit einer dieser Formen die Wahrheit gefunden hätten und alles andere sei falsch, schmutzig oder gar böse. Keine dieser drei Arten ist schlechter oder besser, jede hat ihre Schönheit und Besonderheit und ich empfehle jede ausgiebigst zu erforschen. Entscheidend dabei ist nur, dass alle Beteiligten mit vollem Bewusstsein und freiwillig dabei sind UND sich auf eine Art Sex einigen. Denn was passiert, wenn eine*r Verbundenheitssex willt und ein*e andere*r Fantasiesex? Dann wird’s schwierig...Christopher Gottwald (Diplom-Schauspieler, leitet Polyamorie-Workshops europaweit) kommt aus Berlin wieder ins Saarland und erzählt euch von seinen schönsten 3 Sachen der Welt.

Eine weitere Quelle zum Vortrag ist das Buch "Erotische Intelligenz" des amerikanischen Sexualtherapeuten Jack Morin.

Veranstaltungsort diesen Termin ist der Seminarraum 001 im Zentrum für Bioinformatik Gebäude E2 1.
Einlass ab 19:15 Uhr
Beginn ist 19:30 Uhr s.t. (pünktlich).

Der Eintritt ist frei und es gibt Snacks und Getränke.


Vorläufige Agenda für den 10.11. (update 9.10.2016)

Häufige Fragen - FAQ

Ist die Veranstaltung nur für polyamore Menschen geeignet?

Nein. Auch monogame Paare und Singles sind herzlich willkommen.

Ich finde Vorträge langweilig, warum sollte ich trotzdem kommen?

Wer die letzten PolySaar-Veranstaltungen besucht hat, weiß, dass wir großen Wert darauf legen, die Vorträge durch kleine Übungen aufzulockern. Es wird also sicher nicht langweilig!

Kann ich später kommen?

Bitte sei pünktlich zum Beginn der Veranstaltung (19:30 Uhr) anwesend. Solltest du aufgrund anderer Verpflichtungen nicht pünktlich zu Beginn anwesend sein können, melde dich bitte vorher bei polysaar@gmail.com - danke.
Selbstverständlich kannst du jederzeit wieder den Raum verlassen.

Bin ich als lesbischer, schwuler, bisexueller oder transgender Mensch willkommen?

Selbstverständlich. :-) Freue dich auf ein sehr offenes und tolerantes Klima.

Wo finde ich den Veranstaltungsort?

Das Zentrum für Bioinformatik liegt zwischen den Bushaltestellen "Universität Busterminal" und "Universität Mensa" (nahe Parkhaus Uni-Ost) auf dem Campus der Universität.
Wenn du von der Mensa bergab gehst, ist E2 1 (Bioinformatik) auf der rechten Seite.


Zeige E2 1 in einer größeren Karte

Ist die Teilnahme wirklich kostenlos?

Ja. Wir werden bei der Durchführung der Veranstaltung finanziell vom AStA unterstützt.

Welche Parkmöglichkeiten gibt es?

Ab 18 Uhr kann kostenlos auf dem Campus geparkt werden (ebenso im Parkhaus Uni-Ost). Einfach zur Schranke fahren, Ticket ziehen und gut aufheben. Mit dem Ticket kann der Campus wieder verlassen werden.


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